OPEN CALL STADTTFINDEN Festival

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 // Glasfabrik Project

Das Festival STADTTFINDEN sucht Teams, die im Rahmen des 10-tägigen Festivals ihre Projektidee zum Thema der Wachsenden Stadt entwickeln und vor Ort realisieren. Objekte, Performances oder Utopien sind mögliche, vielfältige Resultate – sie eint die kollaborative, interdisziplinäre Herangehensweise. Ort der Umsetzung ist die Glasfabrik, eine Leipziger Institution in Gründung für künstlerische wie wissenschaftliche Auseinandersetzung mit urbanistischen Themen. Spielzeit ist Anfang September.

  
GLASFABRIK FESTIVAL 2017  
CALL FOR PROJECTS (Call-Deadline 21.05.2017)


// Städte in Veränderung
Veränderung produziert Gefühle: Angst und Wut, aber auch Freude, Nostalgie und Neugier. Veränderungen sind niemals nur gut oder nur schlecht. Sie fordern heraus und stellen Identitäten in Frage. Leipzig ist eine Stadt in Transformation: Die Stadt, die bundesweit am schnellsten wächst und die eine landesweit kaum vergleichbare Entwicklung von extremer Schrumpfung hin zu extremem Wachstum erfährt. Hier werden Chancen und Risiken der sich verdichtenden Stadt erfahrbar: Lang vernachlässigter Freiraum schwindet, Verdrängungen finden statt, andere Infrastrukturen werden gestärkt und bereichern den urbanen Kulturraum – eine vielerorts zu beobachtende, stets kontroverse Entwicklung.

// Glasfabrik
Die Glasfabrik Leipzig ist ein Ort, wo sich solche Veränderung manifestiert. Von der gründerzeitlichen Maschinenfabrik über den Volkseigenen Betrieb zum langjährigen Leerstand nach der Wende hat sich darin exemplarisch ostdeutsche Industriegeschichte und deren Auswirkung auf Mensch und Raum eingeschrieben. Mit der Expansion Leipzigs rückt der Ort im Stadtteil Leutzsch nun von der jahrzehntelangen Randlage wieder näher an das Zentrum städtischer Wahrnehmung.
Initiiert von einem Bündnis der neuen Eigentümer mit Kulturschaffenden soll sich hier ein gemeinschaftlich genutzter Standort entwickeln, der auf vielfältige Weise künstlerische wie wissenschaftliche Aktivitäten ermöglicht. Das Glasfabrik Projekt soll einen Raum des Diskurses innerhalb der Themen Urbanismus, nachhaltige Stadtentwicklung, Kunst und Ökologie schaffen – auf theoretischer sowie praktischer Ebene. Während die Vernetzung mit lokalen Initiativen und stadträumlicher Umgebung gesucht wird, beschränken sich die Projektaktivitäten nicht auf eine regionale Perspektive sondern bearbeiten durch Integration und Kollaboration mit einem internationalen Netzwerk von Expert*innen, Aktivist*innen und Institutionen globale Fragestellungen. Darüber hinaus soll die Fabrik aber auch ein Ort des Experiments sein, wo Transformationsprozesse begleitet und kritisch hinterfragt werden.

/ Festival
Das Festival STADTTFINDEN erprobt in zwei Septemberwochen das Konzept interdisziplinären, kooperativen und experimentellen Arbeitens im thematischen Spannungsfeld der Wachsenden Stadt. In künstlerischen Interventionen und theoretischen Auseinandersetzungen sollen Positionen entwickelt werden, die ihre Qualität erst durch eine fachübergreifende Zusammenarbeit entfalten. Beiträge lokaler wie internationaler Referenten, Workshops und kulturelle Events erweitern das Programm. Das Festival bildet so den inhaltlichen Auftakt zur langfristigen Entwicklung der Glasfabrik.

 
// Location
Mit einer Gesamtfläche von 5000 qm bietet das einst als Maschinenfabrik geplante Gelände ausreichend “Spielfläche“ für ein vielfältiges Festival. Während die Räume des repräsentativen Kontorgebäudes den Bereich der konzeptionellen Arbeit beherbergt, wird die große Haupthalle zur Executive Area, in denen die physischen Projekte Gestalt annehmen können. Letztere dient mit ihrem hellen Raum von 1.800 qm Nutzfläche, 6 bis 9 Meter Mindestraumhöhe und großflächigen Oberlichtern als offenes Zentrum des Festivals.
 
// Aufgabe
Zum Festival werden interdisziplinäre Teams gesucht, die zu Phänomenen der Wachsenden Stadt arbeiten und ein Projekt in der Glasfabrik umsetzen wollen. Die Teams bestehen jeweils aus mindestens zwei Schaffenden verschiedener Disziplinen wie Architektur, Soziologie, Bildende Kunst, Geographie, Stadtforschung, Landschaftsarchitektur, Choreographie, Musik, Performance oder anderer – vorausgesetzt wird das Interesse an kooperativer Weiterentwicklung der eigenen Projektidee.
Inhaltliche Bezugspunkte der Projekte finden sich beispielhaft in den Fragestellungen:
  • Wie können Wachstumsprozesse kollaborativ im Sinne einer „Stadt für und von allen“ beeinflusst werden?
  • Welches Szenario/Idee/Utopie für neue Formen des Zusammenlebens in der Wachsenden Stadt ist denkbar?
  • Welchen Einfluss hat eine wachsende Stadt auf das Leben ihrer Bewohner*innen?
  • Aus welchen Erfahrungen mit urbanen Transformationsprozessen in anderen Ländern können die Leipziger*innen lernen?
Die Form der Arbeit ist frei wählbar, muss aber auf dem Festival durch einen präsentativen Charakter erfahrbar werden. Als Orientierung bieten sich drei Kategorien an:
  • Aktion/Performance
  • Installation/Objekt
  • Szenario/Utopie.
Um die physischen Möglichkeiten der Glasfabrik auszutesten, sind raumgreifende Installationen willkommen (Gebäudepläne können auf Anfrage zugesendet werden). Die Arbeit kann den umgebenden Stadtraum einbeziehen, soll jedoch innerhalb der Glasfabrik rückgekoppelt werden. Während einer initialen Input- und Austauschphase (LAB) soll die Projektskizze des Teams weiterentwickelt werden. Die Realisierung erfolgt anschließend im zweiten Schritt, begleitet von einer interessierten Öffentlichkeit und Workshops mit allen Teilnehmer*innen.
 
// Konditionen
Organisatoren des Calls sind der D21 Kunstraum Leipzig, Plattform und Experimentierfeld für Künstler*innen und Ausstellungsmacher*innen, und der Octagon e.V. – Raum für Architektur und Urbanes, Plattform für Architekturvermittlung. Die Bewerbung erfolgt bis zum 21.05.2017 per E-Mail; die Bedingungen erläutert der Absatz ‘Bewerbungsmodus’. Eine Jury aus den Organisator*innen des Festivals sowie zwei externen Expert*innen entscheiden über die Auswahl der eingereichten Arbeiten. Die Verfasser*innen der ausgewählten Projektideen werden am 15.06.2017 über die Entscheidung der Jury informiert. Die ausgewählten Vorschläge werden in der Umsetzungsphase vom 01.09. bis 09.09. vor Ort mit administrativer Unterstützung durch das Festival Team realisiert. Die Teilnahme ist für Personen und Gruppen aus allen Ländern offen; Teams sollten aus nicht mehr als 5 Leuten bestehen. Für die Umsetzung der ausgewählten Projekte steht den Teams jeweils ein Budget von maximal 1.000 EUR zur Verfügung. In der Summe sind Kosten für Konzeption und Realisation inbegriffen. Für die nötige technische Ausstattung zur Umsetzung ist das Team verantwortlich, kann in Rücksprache mit dem Veranstalter aber ggf. unterstützt werden. Das Budget je Team wird unabhängig von der Anzahl der Mitglieder verteilt und kann nicht überschritten werden. Zur Abschlussveranstaltung des Festivals am 09.09.2017 sollen alle entstandenen Arbeiten präsentiert werden. Die Präsenz am Ort während der gesamten Festivalzeit (01.09.-10.09.) ist erwünscht. Gemeinschaftliche Verpflegung wird einmal am Tag zur Verfügung gestellt. Für Übernachtungsmöglichkeiten wird gesorgt. Zur Anreise kann den Teams jeweils bis zu 100 EUR/p.P. erstattet werden.
 
// Bewerbungsmodus
Die Bewerbung erfolgt durch Einsendung der Bewerbungsunterlagen in Englisch oder Deutsch als PDF-Datei (max. 10 MB) und beinhaltet:
1. Eine schriftliche und bildliche Projektskizze (Videos bitte als Link beifügen), die erläutert:
  • wie sich das Projekt konkret mit Phänomenen der Wachsenden Stadt befasst
  • wie sich dabei Interdisziplinarität gestaltet
  • welche Präsentationsform gewählt wird
  • dass das Projekt innerhalb des vorgegebenen Zeitraums umsetzbar ist
  • dass das Projekt Potenzial hat, sich innerhalb des kollaborativen Prozesses vor Ort weiter zu entwickeln
– Projektskizze schriftlich, max. eine DIN A4-Seite (z.B. thematische Konkretisierung, Arbeitsweise, …)
– Projektskizze bildlich, max. eine DIN A3-Seite (z.B. Visualisierung der Idee, Projektreferenzen, …)
2. Eine Material- und Kostenschätzung zur Projektrealisierung (inklusive Kosten für Technik, Mieten, Werkzeuge)(max. eine DIN A4-Seite)
3. Eine Auflistung von Technik- und Materialbedarf (bitte berücksichtigen, dass dieses eigenständig zu organisieren oder mitzubringen ist)
4. Eine Beschreibung möglicherweise benötigter Unterstützung bei Aufbau und Aufsicht des Projekts durch Mitglieder des Festivalteams
5. Eine Erläuterung, ob das Projekt schon einmal woanders realisiert wurde (wenn ja, mit Angabe von Ort und Kontext)
6. Eine Kurzvorstellung des Teams mit professionellem Hintergrund, Referenzen und Kontaktperson
 
Die Bewerbungsunterlagen sind bis zum 21.05.2017 an folgende Adresse einzureichen: call@glasfabrik.org Die Teilnahme am Call ist freiwillig und kann nicht finanziell honoriert werden. Aus der Bewerbung kann auf keinerlei Übernahme oder Unterstützung geschlossen werden. Alle Rechte verbleiben bei den UrheberInnen.
 

// Timeline
Call-Deadline 21.05.2017

Auswahlentscheidung 15.06.2017
Realisierung 01.09 – 09.09.2017

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ENGLISH VERSION

GLASFABRIK FESTIVAL 2017     CALL FOR PROJECTS (Call-Deadline 21.05.2017)

// Festival
Over a 10-day period this September the festival STADTTFINDEN will test the concept of interdisciplinary, cooperative and experimental work within the !eld of the expanding city. Artistic interventions und theoretical discourse will generate results that are only possible through interdisciplinary collaboration. Contributions from local as well as international speakers, workshops and cultural events will support this. Accordingly, the festival will be a prelude to the long-term development of the Glasfabrik.

// Location
The Glasfabrik provides plenty of space for diverse experimentation. Once planned as a machine factory, the site has about 5,000m2 of usable space, characterized by industrial halls and a representative administration building, the Kontor. After 20 years of vacancy and vandalism, initial reuse and renovation is now in progress. The Kontor and the Main Hall, comprising half of the site, will accommodate the festival. Group sessions and conceptual workshops will take place in the former once building, while the daylight-flooded Main Hall will be the central area. Consisting of a large rectangular, approximately 1.800 m2 space with a height of 6m, several skylights evoke the appearance of an industrial winter garden.

// Subject
We are looking for up to 5 teams, who are working on the phenomenon of the expanding city and who would like to implement a project in the Glasfabrik. The teams need to include at least two practitioners from different disciplines. Architects, sociologists, artists, geographers, urbanologists, choreographers, musicians, performer or others, are all welcome, as long as they are interested in advancing their own project ideas through collaboration with others. For example around such questions as:

  • How can a growth process be collectively controlled – “a city for and by all”?
  • What scenarios/ideas/utopias around new forms of co-habitation in the expanding city are imaginable?
  • How does the expansion of a city aspect the life of its citizens?
  • What experience of urban transformation processes in other regions could be useful references for the citizens of Leipzig?

The format of the work can be freely chosen, but it must become tangible and perceptible at the festival. The following 3 categories should serve as orientation:

  • action/performance
  • installation/object
  • scenario/utopia

The specifc location for the implementation of each intervention will depend on the concept. Installations that challenge the physical context of the Glasfabrik are welcome (floor plans can be sent on request). The work can include the surrounding urban area, but it must ultimately feed back into the buildings. During an initial phase of input and exchange (LAB) each team’s project sketch will be evolved. Implementation of the project will follow in a second step, accompanied in parallel by temporary public and open workshops.

// Specifcations
The organizer of the call is the D21 Art Space Leipzig, a non-institutional project-based space and network, and the Octagon e.V. – Raum für Architektur und Urbanes, platform for architectural mediation in Leipzig. Participation is open to individuals or groups from any country. Teams should not consist of more than 5 persons. To enter, the completed documents must be submitted via e-mail within the application period until May 21st. The projects will be selected by a jury of members of the Glasfabrik Festival Committee accompanied by two further experts. Selected proposals will be realized in the implementation period from September 1st – 9th, 2017 with the administrative support of the festival team. Slight changes regarding the timeframe may occur, if both sides agree. For realization of the chosen projects, a budget of maximum 1.000 EUR is provided. The sum contains remunerations for concept and realization. The teams will be responsible for bringing the technical equipment, if necessary for implementation, but will be supported by the festival team if possible. The budget per team will be dispensed regardless of the team’s size and cannot be extended. The selected artists will present their works at the final event of the festival on Sep 9th. During the whole duration of the festival (Sep 1st – 10th), the presence of the artists at site is highly desirable. Overnight accommodation can be provided, as well as communal meals once a day. Travel expenses are covered up to 100 EUR/p.P.

// Participation requirements
To participate in the call, those interested should submit the completed application documents in German or English in 1 PDF File (max. 10 MB) consisting of:
1. A written and illustrated project sketch (please attach videos as a link), which explains:

  • how the project deals specifically with the phenomenon of the expanding city
  • how interdisciplinarity is represented
  • which type of format will be used in the work
    that the project can be implemented within the specified period
    that the project has the potential to develop further within the collaborative process on site.

– written project sketch, max. one page A4 (e.g. explanation of concept, working methods, …)
– illustrated project sketch, max. one page A3 (e.g. visualisation of idea, project references, …)
2. A brief estimate regarding materials and costs for the realization of the project (including costs for technology, rent, tools) (max. one page A4)
3. A list of technical and material requirements (please note that this must be self-organized or brought along)
4. A description of possible assistance needed in setting up and supervising the project by members of the festival committee
5. An explanation as to whether the project has already been realized somewhere else (if yes, note place and context)
6. A short presentation of the team including professional background, references and contact person

Applications should be submitted by May 21st 2017 to the following address: call@glasfabrik.org
Participation in the call is voluntary and will not be remunerated. Participation represents no guarantee that the proposals submitted will be implemented or supported. The authors retain all rights to their ideas.

// Timeline
application deadline May 21st 2017
jury selection June 15th 2017
realisation 01.09 – 09.09.2017